Alter und junger Mann sitzen auf einer Bank und sehen auf das Meer

Demografischer Wandel und Akzeptanz von Reformen

Alter und junger Mann sitzen auf einer Bank und sehen auf das Meer
Foto: pexels

Forschungsthemen

Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf die Tragfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung. Dies stellt einerseits eine Herausforderung für sozialpolitische Entscheidungsträger dar, da sie die erforderlichen Anpassungen adäquat kommunizieren und die Betroffenen von deren Sinnhaftigkeit überzeugen müssen. Andererseits gehen die Entwicklungen mit steigenden Anforderungen an die Erwerbsbevölkerung einher, denn die daraus resultierende stärkere Selbstverantwortung bei der Altersvorsorge erfolgt in einem Umfeld zunehmender Unsicherheit.

Im dem vom BMAS (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) geförderten Projekt VHALTExterner Link (zusammen mit der Universität Mannheim) sollen grundlegende Erkenntnisse über die Ausprägungen, Determinanten und der Konsequenzen des in der Bevölkerung in Deutschland vorherrschenden (Miss-)Verständnisses sowie der Haltungen zum Thema Altersvorsorge und den Konsequenzen im Hinblick auf das vorsorgebezogene Verhalten gewonnen werden. Insbesondere ist das Ziel, die Akzeptanz von Reformen der Altersvorsorge und die Rolle von Informationen zu untersuchen.

Methoden

Das Projekt basiert auf Daten aus qualitativen Untersuchungen (leitfadengestützen Interviews) und quantitativen, repräsentativen Telefonbefragungen (CATI).

Bei der CATI-Befragung wird als Methode auf ein Informationsexperiment zum demografischen Wandel mit einem Control/Treatment-Ansatz zurückgegriffen. Damit untersuchen wir, ob das Problembewusstsein (Saliance) für und Informationen über den demografischen Wandel die Präferenzen für Reformen im Allgemeinen sowie für spezifische Reformmaßnahmen, die die Finanzstabilität positiv beeinflussen, erhöhen.

Wir finden, dass die Bereitstellung von Informationen die wahrgenommene Reformnotwendigkeit signifikant steigen lässt. Zudem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Befragten die Erhöhung des Renteneintrittsalters gegenüber anderen Reformmaßnahmen bevorzugen. Unterschiede im Hinblick auf die sozio-ökonomischen Charakteristika der Befragten lassen sich identifizieren.

Die Methode erlaubt Schlussfolgerungen hinsichtlich des kausalen Effekts von Problembewusstsein (Saliance) und Informationen auf die Reformpräferenzen.

Ausgewählte Publikationen

Schuetz JS, Uebelmesser S, Aprea C, Baginski R. (2022) Pension Reform Preferences in Germany: Does Information Matter?. University of Jena

Hessami Z, Uebelmesser S. (2016) A political-economy perspective on social expenditures: corruption and in-kind versus cash transfers.Externer Link Economics of Governance, 17(1):71-100

Hessami Z, Uebelmesser S. (2013) Empirical determinants of in-kind redistribution: Partisan biases and the role of inflation. Externer LinkEconomics Letters, 118(2):318-320

Uebelmesser S. (2004) Unfunded Pension Systems: Ageing and Migration. Contributions to Economic Analysis, 264, North-Holland: Amsterdam

Links

Mehr InformationExterner Link

ResearchGate Profil von Silke ÜbelmesserExterner Link

Silke Übelmesser auf TwitterExterner Link

Kontakt

Friedrich-Schiller-Universität Jena
Silke Übelmesser, Prof. Dr.
vCard
Finanzwissenschaft
Silke Übelmesser
Foto: Anne Günther (Universität Jena)
Raum 5.11
Carl-Zeiß-Straße 3
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link