Im Jahr 2030 werden knapp 30 % der Gesamtbevölkerung in Deutschland 65 Jahre und älter sein und mit ihren spezifischen Bedürfnissen die Nachfrage am Wohnungsmarkt zu mehr als einem Viertel prägen. Dabei sollten alterssensible Wohnumgebungen nicht mit Sonderwohnformen verwechselt werden. Die deutlich wachsende Gruppe aktiver, älterer Menschen wird in Zukunft andere, vielfältigere Wohn- und Beschäftigungsformen nachfragen. Es ist daher an der Zeit, eine ernsthafte Auseinandersetzung über die komplexen Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft zu führen und Lösungsansätze als Teil eines Gesamtkonzeptes zu sehen, dass auch auf die Bedürfnisse der jungen und mittleren Altersklassen Rücksicht nimmt.
Zurzeit ist jedoch die Mehrheit der Wohnungen nicht altengerecht und auch nicht auf altersgerechten Umbau ausgelegt. Die verringerte soziale Interaktion der Alten führt zur Vereinsamung und zu verringerten kognitiven Fähigkeiten und dadurch zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der objektiven und subjektiven Gesundheit. Für die Vision einer langen selbstbestimmten und mündigen, gesunden und aktiven Lebensweise in generationensensiblen Kontexten sind mehrere Maßstäbe von Bedeutung: Quartier beziehungsweise Wohnumgebung; (Wohn-)Gebäude; Wohnung; Bauteile und Produktdimension inklusive technischer Umgebungen und Systeme.
Der Forschungsschwerpunkt “Konzeption und Umsetzung architektonischer und technischer Lösungen für ein altersgerechtes Leben“ soll auf den Erkenntnissen der Soziologie, Psychologie, Biomedizin, Gesundheitstechnologie und demografischen Forschung aufbauend neue, konzeptionelle Lösungsvorschläge entwickeln und in der architektonischen Dimension umsetzen.