Der zunehmende Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung führt zu quantitativ wie qualitativ veränderten Gesundheitsbedürfnissen. Der Anstieg des Durchschnittsalters führt zu einer steigenden Prävalenz von Krankheiten und funktionellen Einschränkungen, wie z.B. Neurodegeneration, Nierenversagen oder Tumorerkrankungen. Für viele dieser Erkrankungen existieren trotz intensiver Forschungen noch keine Medikamente, welche eine Heilung ermöglichen. Die Therapie oder doch zumindest die Abmilderung der damit verbundenen Symptome, insbesondere im Hinblick auf die pflegerische Versorgung von Senioren, ist ein Zukunftsproblem mit signifikanter volkswirtschaftlicher Relevanz.
Gleichzeitig verändert sich die Symptomatik von Krankheiten im Vergleich mit der gleichen Krankheit im mittleren Alter: der Krankheitsverlauf wird verlängert und der Genesungsprozess verzögert. Es kommt häufiger zu chronischen Erkrankungen, die sich zunehmend verschlechtern. Hinzu kommt die sogenannte Multimorbidität, also die Tatsache, dass sich bei älteren Patienten zu einer Grunderkrankung häufig weitere Krankheiten einstellen. Dies macht es für den behandelnden Arzt schwierig, die Grunderkrankung zu identifizieren und richtig zu therapieren.
Insgesamt besteht ein dringender Bedarf, die Gesundheitsversorgung älterer Patienten zu verbessern. Das Ziel sind zum einen ein Katalog vorbeugender therapeutischer Maßnahmen, die die negativen Auswirkungen des Alternsprozesses abmildern. Zum anderen steht die Entwicklung sicherer und wirksamer Arzneistoffe im Vordergrund, die gezielt zur Prävention und ursächlichen Behandlung von altersassoziierten Erkrankungen und funktionellen Einschränkungen eingesetzt werden können und spezifisch auf die veränderte körperliche Konstitution älterer Menschen ausgerichtet ist.