Seit über 150 Jahren steigt die Lebenserwartung in den Wohlstandsnationen kontinuierlich um etwa drei Jahre je Dekade. Obwohl zurzeit ein gewisser Plateaueffekt bemerkbar ist, können wir davon ausgehen, dass Kinder, die heute in Deutschland geboren werden, in der Mehrheit zirka 90 Jahre alt werden.
Diese grundsätzlich positive Entwicklung führt zu grundlegenden Änderungen in unserer Bevölkerungsstruktur. Obwohl wir diese Mechanismen wissenschaftlich verstehen und auch jeder Einzelne diese hohe Lebenserwartung kennt, sind sowohl die persönlichen als auch die gesellschaftlichen Implikationen dieser Entwicklung noch nicht in unserer Gesellschaft im Bewusstsein angekommen und noch viel zu wenig verstanden. Diese gesellschaftliche Herausforderung bedarf einer Lösung, die sich auf das persönliche Verhalten auswirkt. Derzeit wird eine alternde Gesellschaft mit allgemein negativen Folgen für das Gesundheitssystem, die Rentenversicherung, die Stadtplanung und unsere Gesellschaft verbunden. Insgesamt führt diese an sich positive Entwicklung zu einer Verunsicherung und negativen Einstellung, weil bislang unzureichende Modelle existieren, wie mit diesem Wandel effektiv umgegangen werden kann. Eine Verbesserung der Gesundheit und die Schaffung altersgerechter Lebensräume kann eine verstärkte Einbindung älterer Menschen in die Gesellschaft ermöglichen, von der alle Beteiligten durch die Weitergabe von Erfahrung und sozialem Austausch profitieren.
Wissenschaftliche Schwerpunkte im ZAJ
Die Frage, welche Implikationen gesundes Altern hat bzw. wie man gesund altert, soll nicht alleine aus biomedizinischer Sicht beleuchtet werden. Antworten auf die vielschichtigen Herausforderungen, die sich aus einer alternden Bevölkerung ergeben, werden auf mehreren Ebenen gesucht: