Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin

Endogene Expression der Gene SORBS2 (grün fluoreszierend) (a, b) und p16INK4A (braune Präzipitate) (c,d) während der in vitro Kultivierung von primären Keratinozyten zu unterschiedlichen Kultivierungszeitpunkten (A) frühe Passage und (B) späte Passage (nahezu seneszentes Stadium). Eine starke immunzytochemische Färbung (entsprechend einer hohen Genexpression) von SORBS2 (b) und p16INK4a (d) in der späten Passage (B) weist auf eine Bedeutung dieser Gene im Alterungsprozess der Zelle hin. (Vergrößerung ×200)

Abbildung: Liesenfeld M, Mosig S, Funke H, Jansen L, Runnebaum IB, Dürst M, Backsch C. SORBS2 and TLR3 induce premature senescence in primary human fibroblasts and keratinocytes. BMC Cancer. 2013 Oct 29;13:507.

Forschungsthemen

Mit zunehmendem Alter steigt die Erkrankungshäufigkeit von Brust-, Eierstock- sowie Gebärmutterkörperkrebs stark an und viele Frauen über 50 Jahren leiden an Senkungsbeschwerden der Beckenorgane.

An der Frauenklinik JenaExterner Link forschen wir intensiv an der Verbesserung und Erweiterung von Präventions-, Früherkennungs- und Therapiemöglichkeiten für altersassoziierte Erkrankungen bei Frauen. So sind wir an mehreren multizentrischen klinischen Zulassungs-Studien für neue Chemotherapeutika aktiv beteiligt. Unsere klinische Forschung hat das Ziel, den kurativen Erfolg der operativen Therapien zu maximieren bei gleichzeitiger Minimierung der Belastungen für die Patientinnen (Schwerpunkte: Schmerzen, Komplikationen, Lebensqualität).

In unserem molekularbiologischen Labor arbeiten wir an der Identifikation und Validierung neuer diagnostischer und prognostischer Marker, sowie neuer Marker für das Therapie-Monitoring von Krebserkrankungen, die im Alter häufiger auftreten. Außerdem werden neue Substanzen für die Chemotherapie und deren Wirkmechanismen analysiert. Die funktionelle Charakterisierung von potentiellen Tumorsuppressorgenen (u.a. im Kontext der Zellalterung assoziierte Gene, wie das SORBS2, siehe Abbildung) mit Bedeutung in der Entstehung von Gebärmutterhals-Krebs, ermöglicht das Verständnis des malignen Transformationsprozesses und die Auffindung von molekularen Markern.

Mit unserer Arbeit schaffen wir die Grundlage für die individuelle, maßgeschneiderte Therapie jeder Patientin und erschließen neue Therapieoptionen für Patientinnen, die unzureichend auf die etablierten Therapien ansprechen.

Methoden

  • Prospektive klinische Studien
  • QUIPS - Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie: ein multizentrisches, interdisziplinäres Benchmark-Projekt zur Verbesserung der Akutschmerztherapie in operativen Zentren/Krankenhäusern
  • Retrospektive Datenerhebung und -auswertung mit Hilfe moderner Datenbanken
  • Patientenbefragungen
  • Kaplan-Meier-Überlebenszeitanalysen, multivariate Regressionsanalysen
  • Sammlung und Analyse von Gewebeproben
  • Generierung von immortalen Zell-Linien aus Tumorgewebe
  • Methoden zur Erfassung epigenetischer und genetischer Aberrationen (wie z.B. methylierungsspezifische PCR, Fluoreszenz in situ Hybridisierung)
  • 2D- und 3D- Zellkulturmethoden und - Assays (u.a. Proliferation, Zytotoxizität, Migration, Invasion, Seneszenz, Apoptose)
  • Immunhistochemische Analysen

Ausgewählte Publikationen

Runnebaum IB, Kather A, Sehouli J. (2022) Die opportunistische Salpingektomie (OS) als Ovarialkarzinom-Prävention entwickelt sich zum neuen De-Facto-Standard in Deutschland. Deutsches Ärzteblatt

Hildebrandt J, Häfner N, Kritsch D, Görls H, Dürst M, Runnebaum IB, Weigand W. (2022) Highly cytotoxic osmium(II) compounds and their ruthenium(II) analogues targeting ovarian carcinoma cell lines and evading cisplatin resistance mechanisms.Externer Link Int J Mol Sci, 23(9):4976

Cruz JJ, Kather A, Nicolaus K, Rengsberger M, Mothes AR, Schleussner E, Meissner W, Runnebaum IB. (2021) Acute postoperative pain in 23 procedures of gynaecological surgery analysed in a prospective open registry study on risk factors and consequences for the patient.Externer Link Sci Rep, 11(1):22148

Mothes AR, Mothes HK, Kather A, Altendorf-Hofmann A, Radosa MP, Radosa JC, Runnebaum IB. (2021) Inverse correlation between urethral length and continence before and after native tissue pelvic floor reconstruction.Externer Link Sci Rep, 11(1):22011

Beiersdorf J, Scheungraber C, Wunsch K, Schmitz M, Hansel A, Hoyer H, Gajda M, Greinke C, Runnebaum IB, Dürst M, Backsch C. (2020) Combined assessment of 3q26 amplification and promoter methylation in patients with high grade cervical lesions show age specific differences.Externer Link Genes, Chromosomes & Cancer, 59(3):168-177

Links

Mehr InformationenExterner Link

Kontakt

Universitätsklinikum Jena
Ingo Runnebaum, Univ.-Prof. Dr.
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin
Ingo Runnebaum
Foto: Michael Szabó, UKJ
Universitätsklinikum Jena
Norman Häfner, Dr.
Leiter Forschungsbereich Gynäkologische Molekularbiologie
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin
Norman Häfner
Foto: Inka Rodigast /UKJ
Universitätsklinikum Jena
Claudia Backsch, Dr.
Forschungsbereich Gynäkologische Molekularbiologie
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin
Claudia Backsch
Foto: Inka Rodigast /UKJ
Universitätsklinikum Jena
Angela Kather, Dr.
Koordination Klinische Forschung
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin
Angela Kather
Foto: Inka Rodigast /UKJ